A beautiful experience.
"No tears in the writer, no tears in the reader. No surprise in the writer, no surprise in the reader." Robert Frost
Tuesday, May 14, 2019
Writing Against the Grain
"Writing Against the Grain: Contemporary English-language Fiction by Women Around the World"
Chapter One The Dilemmas and Struggles of Female Intellectuals and Artists:
Reading Anita Brookner’s Falling Slowly (Britain)
Reading Anita Brookner’s Falling Slowly (Britain)
Chapter Two On the Exploration of an Authentic Female Self through Transgressive Sexuality and Its Limits: Reading Claire Keegan’s “Antarctica”(Ireland)
Chapter Three Making Connections among Unconnectable Fellow Women: Reading Nora Nadjarian’s “Exhibition”(Cyprus)
Chapter Four In Defiance of the Confining Law of the Islamic Father: Reading Elif Shafak’s The Bastard of Istanbul (Turkey)
Chapter Five Seeking for a Home of One’s Own: Reading Marilynn Robinson’s Housekeeping (United States)
Inselbewohner
Gedanken für den Tag 21.3.2019 zum Nachhören (bis 20.3.2020) ORF.at
Inselbewohner
„Was ich am meisten liebe am Schreiben, ist die
Freiheit“, hat die armenisch-zyprische Lyrikerin und Autorin Nora Nadjarian
einmal in einem Interview gesagt. Denn Schreiben gibt mir die Möglichkeit,
Welten zu erschaffen, Plätze und Charaktere ebenso wie die Gespräche, die sie
führen, ohne dass ich irgendjemandem irgendetwas davon erklären müsste.
Leidenschaft ist der Eckstein der Kreativität.“
Sie wuchsen auf, vor Augen den
salzrieselnden Flug der Möwen
den Horizont und das Chaos der Wellen. Bei Tag haben sie auf Schiffe gewartet.
den Horizont und das Chaos der Wellen. Bei Tag haben sie auf Schiffe gewartet.
Jede Nacht, wenn die Welt in
Schlaf versank,
sind sie ins Meer gegangen. Gleichsam ein Eintreten in die Vergangenheit.
Zuerst verschwanden ihre Füße, dann die Beine, die Hälse und Lippen.
sind sie ins Meer gegangen. Gleichsam ein Eintreten in die Vergangenheit.
Zuerst verschwanden ihre Füße, dann die Beine, die Hälse und Lippen.
Sie stellen sich vor, dort
irgendwo in der pechschwarzen Finsternis,
würden sie ihren Anfang finden und fänden endlich Trost.
Nora Nadjarianwürden sie ihren Anfang finden und fänden endlich Trost.
(Aus dem Englischen von
Christa Schuenke)
Wir sind durch die Wüste
gegangen und ließen zurück unsre Herzen;
wir sind gezogen durch explodierende Tage und Nächte
und haben betreten das kalte, verwilderte Ufer eines neuen Lebens.
wir sind gezogen durch explodierende Tage und Nächte
und haben betreten das kalte, verwilderte Ufer eines neuen Lebens.
Wir sind durch die Wüste
gegangen und machten unsre Erinnerungen blind,
schütteten Hände voll Sand in die Höhlen, sie auszubrennen,
das Loch zu füllen, wo ein Herz drin schlagen sollte.
schütteten Hände voll Sand in die Höhlen, sie auszubrennen,
das Loch zu füllen, wo ein Herz drin schlagen sollte.
An diesem kalten, verwilderten
Ufer, ein neues Leben.
Wir schlafen nah am Ozean und
lauschen
auf Stimmen der Vergangenheit in seinen Wellen.
auf Stimmen der Vergangenheit in seinen Wellen.
Wir schlafen nah am Ozean und
warten
dass salzige Brandung unsere Wunden spült.
dass salzige Brandung unsere Wunden spült.
Wir schlafen nah am Ozean und
lassen
die Möwen reißen an den Narben, die verheilen.
die Möwen reißen an den Narben, die verheilen.
Wir schlafen nah am Ozean und
träumen
Von der Wärme von Schweiß und Blut.
Nora NadjarianVon der Wärme von Schweiß und Blut.
(Aus dem Englischen von
Christa Schuenke)
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